Sauber! Selbstfahrender Zug reinigt Metrotunnel

05.09.2013

Für die Reinigung von Metrotunneln hat der Spezialanbieter Schörling einen selbstfahrenden Zug entwickelt und diesen mit intelligenter Sensorik von SICK ausgestattet. Diese erkennt in dunklen Tunneln frühzeitig Signalanlagen, Verteilerkästen oder andere Hindernisse und ermöglicht so ein unfallfreies Reinigen der Tunnelwände und -decken sowie des Gleisbetts.

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„Einer der Hauptvorteile des neuen Zugs ist die effiziente Bekämpfung von Feinstaub in den Metrotunneln, weil Feinstaub nicht nur für Menschen schädlich ist, sondern auch den Verschleiß von Maschinen erhöht und so hohe Kosten verursacht, sagt Schörling-Projektmanager Daniel Eberhardt. „Mit der nun umgesetzten wasserlosen Reinigungsmethode mittels Staubsaugern stellen wir sicher, dass die Reinigungselemente automatisiert sehr nahe an die Tunnel-Infrastruktur heranfahren können, was manuell so nicht möglich wäre.

Schoerling Kommunal Tunnel selbstreinigender Zug (3) Die Tunnelreinigungszüge von Schörling Kommunal sind mit dreizehn Saugschläuchen ausgerüstet und erlauben eine 360-Grad-Reinigung der Tunnelwände.

Vor kurzem hat Schörling den ersten selbstfahrenden Tunnelreinigungszug nach Peking ausgeliefert, ein weiterer ist gerade für London in der Umsetzung. Darüber hinaus führe man ernste Verhandlungen mit sechs bis sieben weiteren Metrobetreibern.

Lasermesssensor LMS511

SICK hat für diese Lösung insgesamt vier 2D-Laserscanner der LMS511-Familie mit einer Scan-Frequenz von 100 Hertz eingesetzt. Diese scannen während des Reinigungsprozesses pausenlos das Tunnelsystem. So können die einzelnen Saugschläuche sehr eng an Gleisbett, Tunnelwände, und -decke herangeführt werden. Hindernisse und Schilder meistert das Hightech-Fahrzeug ebenfalls mithilfe der intelligenten Technik. „Da der Zug in beide Richtungen fahren kann und soll, wurden auf jeder Seite vor dem Zug zwei dieser Scanner auf einer speziellen Führungsschiene montiert, erklärt Uwe Auringer, der Projektverantwortliche von SICK. „Jeder dieser Scanner deckt einen Bereich von 190 Grad ab, sodass mit zwei Scannern pro Seite die gesamten 360 Grad erfasst werden und es noch Raum für Überschneidungen gibt.

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Die Laserscanner LMS511 scannen dabei das zu reinigende Tunnelprofil und erfassen die nächsten 20 Meter der Strecke. Die Geräte senden mittels einer Laserdiode sogenannte gepulste Laserstrahlen aus. Treffen diese Strahlen auf einen Gegenstand oder eine Person, werden sie reflektiert, die Reflexion vom Empfänger des Lasergeräts aufgenommen und verarbeitet. Danach werden Distanz und Winkel zum Objekt berechnet und das Objekt genau im Raum verortet.   „Für den Zweck der Steuerung des Reinigungsaggregats des Tunnelreinigungszugs, ist der Einsatz von SICK-Laserscannern die derzeit beste und praktikabelste Lösung auf dem Markt, sagt Schörling-Projektleiter Eberhardt. „Kein anderes Unternehmen bietet ein ähnliches Komplettpaket von der Aufnahme bis zur Verarbeitung der Informationen und auch die technischen Fähigkeiten der Produktfamilie LMS511 werden von Konkurrenzprodukten nach unserem Kenntnisstand nicht erreicht.

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