- Startseite
- Unternehmen
- Themen und Know-How
- RFID Know-How: Identifikation mit RFID-Technologie
- Startseite
- Unternehmen
- Themen und Know-How
- RFID Know-How: Identifikation mit RFID-Technologie
Inhalt
Häufig gestellte Fragen zu RFID (FAQ)
-
Was ist RFID?
Radio Frequency Identification (RFID) ist eine Technologie, die es mittels Funkwellen ermöglicht, Objekte automatisiert zu identifizieren.
Grundlage hierfür ist ein RFID-System, bestehend aus einem RFID-Reader (1) und einem RFID-Transponder (2).
Der Transponder befindet sich direkt am zu identifizierenden Objekt, wohingegen der RFID-Reader die gespeicherten Daten des Transponders aus einiger Entfernung kontaktlos erfasst.
- 1) RFID-Reader
- 2) RFID-Transponder
Bei den Transpondertypen unterscheidet man entsprechend ihrer Art der Datenübertragung drei Kategorien:
Passive RFID-Transponder nutzen die Energie aus dem elektromagnetischen Feld des RFID-Lesegerätes, um Daten zu empfangen oder zu senden.
Semi-passive RFID-Transponder nutzen eine kleine integrierte Batterie, die den Chip im Transponder zusätzlich mit Energie versorgt. Der Transponder kann dadurch auch bei größeren Reichweiten verwendet werden.
Aktive RFID-Transponder besitzen eine Batterie, die ein kontinuierliches Erfassen und Speichern von Messdaten (Temperatur, Feuchtigkeit etc.) ermöglicht. Die gespeicherten Messdaten können dann bei Bedarf mit dem RFID-Reader ausgelesen werden. Dies spart den Aufwand einer permanenten Funkverbindung zumTransponder.
Passiv & Semi-passiv Aktiv Vorteil - Geringe Anschaffungskosten - Höhere Reichweiten
- Kontinuierliches Erfassen von Messdaten möglichNachteil - Geringere Reichweiten - Wartungskosten durch Austausch der Batterien
- Hohe Anschaffungskosten -
Was sind die Vorteile von RFID?
Grundlegend kann die RFID-Technologie als eine „fehlerverzeihende“ und sehr flexible Identifikationstechnologie beschrieben werden. Für die Identifikation muss weder eine exakte Laserlinie noch die Schärfentiefe zum Objekt betrachtet werden.
Die wichtigsten Vorteile im Überblick:
Mit der RFID-Technologie ist es möglich, Objekte ohne direkten Sichtkontakt des RFID-Schreib-/Lesegeräts zum Transponder zu identifizieren.
Dadurch können auch stark verschmutzte Objekte und RFID-Transponder identifiziert werden, was den Einsatz der RFID-Technologie in herausfordernden Umgebungsbedingungen ermöglicht.
Objekte, die verpackt sind, sich z. B. in einer Transportbox befinden oder in einem anderen Objekt verbaut sind, können identifiziert werden.
Zudem spielt die Ausrichtung des Objekts, z. B. auf einem Förderband, keine gravierende Rolle, wie es bei optischen Identifikationssystemen der Fall ist. Das Objekt kann auch identifiziert werden, wenn sich der Transponder auf der vom RFID-Reader abgewandten Seite befindet.
Die Unabhängigkeit von der Ausrichtung des RFID-Transponders zum RFID-Reader ermöglicht eine flexible Anbringung der Transponder am Objekt bzw. eine flexible Ausrichtung der Objekte zum RFID-Reader.
Mit RFID-Technologie können Hunderte Transponder pro Sekunde gleichzeitig identifiziert werden (Pulklesung).
Mit RFID-Technologie lassen sich Informationen eines Transponders nicht nur lesen, sondern auch ändern bzw. neu beschreiben. Dies erfolgt direkt im Prozess und ermöglicht das Speichern zusätzlicher (Prozess-)Informationen direkt auf dem Chip am zu identifizierenden Objekt.
Die RFID-Technologie bietet die Möglichkeit, Objekte sowohl in geringen als auch in großen Entfernungen (bis zu 10m) zuverlässig zu identifizieren.
RFID ermöglicht die Übertragung und Speicherung großer Datenmengen (bis zu 64.000 bit) auf den Transpondern.
Im Vergleich zu optischen Identifikationslösungen besteht ein weiterer Vorteil der RFID-Technologie darin, dass ein Reader unterschiedlichste Applikationen lösen kann. Hierbei sind keine mechanischen Anpassungen wie spezielle Optiken, Beleuchtungen oder Linsen notwendig.
Zusätzlich kann die Größe des Lesefelds durch Softwareeinstellungen flexibel an die gegebenen Anforderungen angepasst werden.
Im Folgenden eine Auflistung von weiteren RFID-Vorteilen im Vergleich zu optischen Identifikationstechnologien:
Identifikationstechnologie
RFID
Optisch
HF
UHF
Kamerabasierte Codeleser
Barcode-Scanner
Short range (< 0,5 m)
√
√
√
√
Mid range (0,5 m … 2 m)
X
√
√
√
Long range (> 5 m)
X
√
X
X
Omnidirektionale Lesung
√
√
√ (in einer Ebene)
X
Keine direkte Sichtverbindung notwendig
√
√
X
X
Unempfindlich gegen Umgebungseinflüsse
√
√
X
X
Wartungsfrei
√
√
X
X
Pulklesung
X
√
X
X
Wiederbeschreibbar
√
√
X
X
Datenträger
Preis
Vielfältigkeit (Formfaktor, Material etc.)
~ 0,10 € - 20 €
Mittel
~ 0,05 € - 20 €
Sehr hoch
< 0,01 €
Sehr hoch< 0,01 €
Sehr hoch -
Was ist ein RFID-Reader?
Ein RFID-Reader (auch: RFID-Schreib-/Lesegerät, RFID-Lesegerät) hat eine Antenne, die Anfragen an den RFID-Transponder sendet und Daten von diesem empfängt.
Zusätzlich besitzt ein RFID-Reader die Möglichkeit, empfangene Daten auszuwerten und in das gewünschte Zielformat zu dekodieren. Zuletzt besitzt der RFID-Reader diverse Schnittstellen, die es ermöglichen, Daten an das gewünschte Zielsystem zu leiten (Computer, Steuerung, Cloud etc.)
- 1) Antenne
- 2) Datenauswertung
- 3) Schnittstellen
- 4) RFID-Transponder
-
Was ist eine RFID-Antenne?
Eine RFID-Antenne ist ein mechanisches Bauteil, das die Ausstrahlung und den Empfang des elektromagnetischen Felds regelt.
Die Antenne ermöglicht es dem Chip des RFID-Transponders, die Identifikationsinformationen an einen RFID-Reader zu senden bzw. Anfragen zu empfangen.
Die Antenne kann sowohl direkt im RFID-Reader integriert sein (integrierte Antenne) oder, vom RFID-Reader abgesetzt, durch eine Leitung verbunden sein (externe Antenne).
- 1) Externe RFID-Antenne
- 2) Auswerteeinheit
- 3) Anschlusstechnik
- 4) RFID-Transponder
- 5) Antennenleitung
-
Was ist ein RFID-Transponder?
Ein RFID-Transponder (auch: RFID-Tag) besteht aus einer Antenne und einem Chip (auch: IC, Integrated Circuit).
Der Chip steuert die Kommunikation mit dem RFID-Reader und dient als Speicher für die relevanten Daten (bis zu 64.000 bit), die zur Identifikation des Objekts notwendig sind.
- 1) RFID-Antenne
- 2) Chip (IC)
-
Was ist ein RFID-System?
Ein RFID-System besteht grundlegend aus einem RFID-Reader und einem RFID-Transponder. Je nach Anwendungsfall kann es sein, dass weitere Sensorik, Mechanik oder auch Software benötigt wird, um komplexere Applikationen zu lösen. Sogenannte Systemlösungen werden oftmals benötigt, um mehrere 100 Transponder gleichzeitig zu lesen (= Pulklesung). Die Systemlösungen können dabei folgende Zusatzaufgaben erfüllen:
- Triggerung
- Zuordnungsalgorithmen
- Customized Engineering (z. B. Abschirmung)
- Softwareintegration (ERP, MES etc.)
Typische Anwendungsfälle sind:
- 1) Abschirmung
- 2) RFID-Reader
- 3) Antennen
- 4) Triggerung und Richtungserkennung
- 5) Software und Algorithmen
-
Welche RFID-Frequenzbereiche gibt es?
Die RFID-Technologie kann in drei Frequenzbereiche unterteilt werden.
LF RFID HF RFID UHF RFID Frequenz < 135 kHz
13,56 MHz
865 MHz ... 928 MHz
Reichweite < 0,1 m
< 0,3 m < 10 m Standards ISO11784, ISO11785
(Tieridentifikation)
seit 1994Hinweis: Wird nicht von SICK angeboten.
ISO14443 (seit 2000)
Hinweis: Wird nicht von SICK angeboten.
ISO15693 (seit 2001)
ISO18000-63 (seit 2004) Übertragungs-prinzip Induktive Kopplung, Lastmodulation Induktive Kopplung, Lastmodulation Kapazitive Kopplung, Backscatter Typische Applikationen Zutrittskontrolle, Zeiterfassung, Tieridentifikation, Wegfahrsperre Bargeldloses Bezahlen, Ticketing, Werkstückträger-erkennung, Bibliothek Textil- und Bekleidung, Fahrzeugidentifikation, Gepäckverfolgung, Palettenidentifikation Datenstandards - - Automobil: VDA (Behältermanagement, Verfolgung von Teilen und Baugruppen, Fahrzeugdistribution)
Luftfahrt: IATA (Gepäckverfolgung)
Verkehr, Rail: NetworkRail, SJ, SBB, ProRail (Automatic Vehicle Identification)
GS1: offene Lieferketten, Transportbehälter in Logistik, Bestandsmanagement, MehrwegbehälterNutzung Closed loop (unternehmensintern) Closed loop (unternehmensintern) Open loop (unternehmens-übergreifend) SICK-Produkte - RFH62x, RFH5xx, RFID-Transponder, RFID-Antennen RFU61x, RFU62x, RFU63x, RFU65x, RFID-Transponder, RFID-Antennen, RFGS Pro, RFMS Pro -
Wie hoch ist die Reichweite von RFID?
Die Reichweite eines RFID-Systems hängt von zahlreichen Faktoren ab. Dazu zählen die Frequenz des RFID-Lesegeräts, der verwendete RFID-Transponder und dessen Chip, die Ausrichtung von Tag und Reader sowie Umgebungseinflüsse.
Je nach verwendeter Frequenz eines RFID-Systems können unterschiedliche Reichweiten realisiert werden.
- LF RFID: bis zu 0,1 m
- HF RFID: bis zu 0,3 m
- UHF RFID: bis zu 10 m
Der RFID-Transponder hat großen Einfluss auf die erzielbare Lesereichweite. Als pauschale Regel gilt: je größer die Antennenfläche, desto größer die Reichweite.
Auch der Chip des RFID-Transponders ist ausschlaggebend. In den letzten Jahren wurden die Chips deutlich sensitiver. Dadurch benötigen sie weniger Energie vom RFID-Reader, um Daten zu empfangen (Forward Link) und zu senden (Return Link).
Bei RFID-Systemen mit aktiven Transpondern können Reichweiten von bis zu 100 m erzielt werden.
Ein weiterer Faktor ist die Ausrichtung des RFID-Tags zum RFID-Reader. Eine optimale Ausrichtung der RFID-Transponder kann die Reichweite enorm verbessern, wohingegen eine suboptimale Ausrichtung eine deutlich reduzierte Reichweite zur Folge hat.
Ein weiterer Einflussfaktor bildet die direkte Umgebung, in der ein RFID-System eingesetzt wird. Dabei haben bestimmte Materialien wie Metall oder Temperatur und Flüssigkeiten Einfluss auf die Reichweite.
Um sicherzugehen, dass die Konstellation von Transponder und Reader in der Applikation funktioniert, empfiehlt sich oftmals ein Test.
-
Wie funktioniert RFID?
Die sogenannte Luftschnittstelle bezeichnet die Übertragung von Daten mittels elektromagnetischer Wellen durch das Medium Luft. Die Übertragungsverfahren auf der Luftschnittstelle (Reader ↔ Transponder) unterscheiden sich bei LF/HF RFID und UHF RFID.
LF/HF RFID
LF und HF RFID funktionieren nach dem Prinzip der induktiven Kopplung. Dabei erzeugt der RFID-Reader mit seiner Antennenspule ein elektromagnetisches Feld. Befindet sich der RFID-Transponder in diesem Feld, wird der Antennenspule des Transponders mittels Induktion ein Strom induziert, der Transponder wird so mit Energie versorgt. Der Strom wird über Schaltkreise im Chip zeitlich gedämpft, wodurch ein Signal erzeugt wird. Der RFID-Reader erkennt die Änderung im Feld und leitet daraus ein digitales Signal ab.
- 1) RFID-Reader
- 2) Antennenspule RFID-Reader
- 3) RFID-Transponder
- 4) Antennenspule RFID-Transponder
- 5) Feldlinien
UHF RFID
UHF RFID funktioniert gemäß der kapazitiven Kopplung und nutzt das sogenannte Backscatter-Verfahren. Dabei erzeugt der RFID-Reader durch seine Antenne ein elektromagnetisches Feld, welches in der Antenne des Transponders einen Strom induziert, der Transponder wird so mit Energie versorgt. Der dadurch aktivierte Chip des Transponders moduliert das Trägersignal, was wiederum vom Reader empfangen und ausgewertet wird.
- 1) RFID-Reader
- 2) RFID-Transponder
- 3) Elektromagnetisches Feld von Reader – Forward Link
- 4) Signal von Transponder – Return Link
-
Wie viel kostet RFID?
RFID-Reader sind i.d.R. günstiger als vergleichbare optische Identifikationssensoren, da sie auf bewegliche Mechanik für Fokusverstellungen, Laserdioden und optische Linsen verzichten können. Industrielle RFID-Reader gibt es ab ca. 800 EUR Listenpreis.
In den letzten Jahren sind die Preise von RFID-Transpondern enorm gesunken. Einfache RFID-Transponder gibt es in großen Stückzahlen bereits für wenige Cent. Selbst aufwendigere Transponder, die auch hohen Temperaturen und robusten Umgebungen standhalten, sind mit einem Preis von einigen Euro relativ günstig.
-
Was ist beim Aufbau eines RFID-Systems zu beachten?
Beim Aufbau eines RFID-Systems sind einige grundlegende Anforderungen zu klären:
- Konzept der Datenhaltung
- Sollen Daten nur gelesen und die RFID-Nummer mit einer Datenbank verknüpft werden, wie z. B. bei Barcodes (→ „data on system“)
- Sollen neue Daten (wiederholt) auf den Tag geschrieben werden (→ „data on tag“)?
- Wann und wodurch erfolgt die Auslösung eines Lese-/Schreibvorgangs?
- RFID-Reader liest/schreibt ständig
- RFID-Reader liest/schreibt auf Anfrage (z. B.: Kommando von Steuerung oder Signal von Lichtschranke)
- Datenausgabe: Welche Informationen sind neben Tag-Daten noch sinnvoll (Zeit, Ort, RSSI-Wert etc.)?
- Anbindung an HOST-System: Schnittstelle (Feldbus, IT-System), Protokoll
Weitere Faktoren:
Die unmittelbare Umgebung kann Einfluss auf das RFID-System haben.
Flüssigkeiten zwischen RFID-Reader und RFID-Transponder sowie direkt hinter dem Transponder wirken sich vor allem bei UHF RFID negativ aus. Die elektromagnetischen Wellen werden absorbiert, was eine zuverlässige Lesung verhindert.
Bei den niederfrequenteren Technologien (LF RFID, HF RFID) haben Flüssigkeiten wenig bis kaum Einfluss.
Neben Flüssigkeiten ist Metall ein weiterer Störfaktor. Metall reflektiert (UHF RFID) bzw. absorbiert (HF RFID) Funkwellen und sollte sich deshalb nicht zwischen RFID-Reader und RFID-Transponder befinden. RFID-Transponder können direkt auf Metall aufgebracht werden, hierbei muss jedoch auf spezielle On-Metal-Tags zurückgegriffen werden bzw. ein Freiraum zwischen Metall und RFID-Transponder realisiert werden.
Bei den RFID-Transpondern sollte auf die korrekte Ausrichtung zum RFID-Reader geachtet werden.
Bei HF RFID muss die Antennenspule des Tags parallel zu denen des Readers ausgerichtet sein.
Bei UHF RFID ist man deutlich flexibler bezüglich der Ausrichtung von Reader und Transponder. Grundsätzlich gilt, dass die Antennen des Readers und des Transponders zueinander nicht orthogonal ausgerichtet sein dürfen.
-
Was sind RFID-Etiketten, -Labels, -Hardtags etc.?
Die Vielfalt der RFID-Transponder wächst mit der Akzeptanz und dem Erfolg der RFID-Technologie im Markt. Unterschiedlichste Tags lösen dabei unterschiedlichste Aufgaben. Dabei gibt es einige Begrifflichkeiten, die immer wieder auftauchen. Anbei eine Übersicht zu den verschiedenen Bauformen von RFID-Transpondern.
Transpondertyp
Beispiel
Eigenschaften
Besonderheiten
Preis
Etiketten / Labels
Antenne und Chip mit Deckfolie aus Papier/Kunststoff
Günstigstes Transponderformat. Oftmals genutzt in der Behälteridentifikation
$
Hardtags
Sehr robust durch Kunststoffgehäuse
Sehr robuste Transponder. Oftmals On-Metal. Perfekt für raue Umgebungsbedingungen, z. B. Skid-ID
$$$
Disc-Tags
Runde Transponder mit Montageloch in der Mitte
Häufig im LF/HF-Bereich verwendet
$$
Coin-Tags
Runde Transponder ohne Montageloch
Häufig im LF/HF-Bereich verwendet
$$
ISO-Cards
Transponder im Format einer Visitenkarte
Standardisiertes Format, das oftmals bei Zutrittskontrollen von Personen verwendet wird
$
Glas-Tags
Transponder aus Glas
Bewährtes Format, das oftmals bei der Tieridentifikation verwendet wird
$$
Zylinder-Tags
Transponder in Zylinderform
RFID-Reader unter dem Fahrzeug liest Tags im Boden zur Positionsbestimmung des Fahrzeugs
$$
-
Wie viele Daten passen auf einen RFID-Tag/-Transponder?
Die nutzbare Datenmenge hängt von der Speichergröße des im RFID-Tag integrierten Chips ab. Es gibt eine Vielfalt an Chips für Transponder, die sich neben der verfügbaren Speichergröße auch in der Sensitivität unterscheiden.
Prinzipiell kann man sagen: Je mehr Speicherplatz ein Transponder besitzt, desto höher ist sein Preis.
Für die Auswahl eines geeigneten Transponders gilt daher:
So viel Speicherplatz wie nötig, so wenig wie möglich. Geringere Datenmengen reduzieren außerdem die Lese- bzw. Schreibzeit im Prozess.
Für einfache Anwendungen im UHF-Bereich werden meist Chips mit 96 bit Datenspeicher verwendet.
Sogenannte High-Memory-Tags verwenden Chips, die bis zu 64.000 bit Daten speichern können.
-
Wozu dienen On-Metal-Tags und warum sind sie so teuer?
Montiert man einen standardmäßigen RFID-Transponder auf einer Metalloberfläche, reduziert sich seine Empfindlichkeit drastisch und er kann eventuell nicht mehr zuverlässig gelesen bzw. beschrieben werden. Der metallische Hintergrund verstimmt die Resonanzfrequenz bei standardmäßigen Transpondern.
Sogenannte „On-Metal-Tags" sind RFID-Transponder, die speziell für die Montage auf Metall entwickelt wurden.
On-Metal-Tags können durch integrierte Abstandshalter zum Metall oder spezielle Materialien, die die Metalleigenschaften auf der Rückseite abschirmen, auch auf Metall zuverlässig identifiziert werden. On-Metal-Tags gibt es bereits ab wenigen Euro.
Hinweis: Falls On-Metal-Tags auf nicht-metallischen Materialien montiert werden, reduziert sich die Reichweite enorm.
- 1) On-Metal-Transponder auf Metall
- 2) On-Metal-Transponder nicht auf Metall
- 3) Non-Metal-Transponder auf Metall
-
Was ist bei der Auswahl des Transponders zu beachten?
Oftmals beginnt die Produktauswahl eines RFID-Systems mit dem RFID-Transponder. Dabei ergeben sich einige Auswahlmöglichkeiten.
Über die benötigte Reichweite kann oftmals eine grobe Eingrenzung der infrage kommenden Transponder getroffen werden. Ebenfalls entscheidet sich hierüber bereits die geeignete RFID-Technologie (HF RFID oder UHF RFID).
Zusätzlich muss ermittelt werden, ob die Transponder auf metallischen Materialien, in Hochtemperaturprozessen (> 150 °C) oder in ATEX-Zonen verwendet und/oder in Berührung mit Flüssigkeiten kommen werden.
Ebenfalls spielt die Größe des Speicherbereichs oftmals eine entscheidende Rolle. Dabei gilt es zu klären, ob alle Daten auf dem Transponder gespeichert werden („data on tag“) oder eine Seriennummer als Referenz für eine Datenbank im System ausreicht („data on system“).
Bei UHF-Transpondern ist zusätzlich zu beachten, in welcher geografischen Region die Transponder verwendet werden. ETSI- und FCC-Transponder sind für spezifische Frequenzen und somit für bestimmte Regionen/Länder optimiert.
Globale Transponder eignen sich für eine weltweite Nutzung, kommen aber nicht an die Performance der spezifischen Transponder heran.
- ETSI-Transponder (865 MHz bis 868 MHz)
- FCC-Transponder (902 MHz bis 928 MHz)
- Globale Transponder (865 MHz bis 928 MHz)
Voraussetzung für eine Kommunikation von RFID-Reader und RFID-Transponder ist die Kompatibilität beider Komponenten.
- UHF-Reader ↔ UHF-Transponder; gemäß ISO/IEC18000-6C / EPC Class 1 Gen 2
- HF-Reader ↔ HF-Transponder; gemäß ISO/IEC 15693
Hilfe bei der Auswahl des richtigen Transponders bietet die Produktauswahl auf unserer Website.
-
Was ist der Unterschied zwischen RFID und NFC?
Near-field Communication (NFC) basiert auf RFID-Protokollen und nutzt die gleiche Frequenz wie HF-RFID-Systeme (13,56 MHz).
Die Reichweite eines NFC-Systems beträgt nur wenige Zentimeter, ist also sehr gering. NFC-Systeme eignen sich daher für sichere Anwendungen wie z. B. Zugangskontrollen oder die kontaktlose Bezahlung.
Der wesentliche Unterschied zu RFID besteht darin, dass ein NFC-Gerät nicht nur als Lesegerät, sondern auch als Tag agieren kann (Card Emulation Mode).
SICK bietet keine NFC-Systeme an.
-
Ist RFID ein Sensor?
RFID-Reader sind keine klassischen Sensoren, da sie keine physikalische oder chemische Messgröße ermitteln.
RFID-Reader bilden gemeinsam mit den stationären Barcode-Scannern, mobilen Handheld-Scannern und kamera-basierten Codelesern die automatisierten Identifikationstechnologien (Auto-ID).
-
Ist die von der RFID-Antenne abgegebene Strahlung schädlich?
RFID verwendet ähnliche Frequenzen und Leistungswerte wie der Mobilfunkbereich. In Europa darf beispielsweise eine max. Ausgangsleistung von 2 W nicht überschritten werden.
RFID-Reader unterliegen gültigen Normen und ihr Gebrauch ist als nicht bedenklicher einzustufen als der von Mobiltelefonen.
-
Lassen sich Tags in einer Metallbox mit RFID-Technologie lesen?
Die Funkwellen von RFID-Readern durchdringen Metall nicht. Solange eine Seite der Box geöffnet ist, kann der RFID-Reader den Tag in der Metallbox auslesen. Tags innerhalb einer komplett geschlossene Metallbox sind mit RFID nicht identifizierbar.
-
Wie viele Tags können gleichzeitig gelesen werden?
Vor allem in logistischen Prozessen besteht oftmals die Anforderung, viele Transponder gleichzeitig zu lesen. Dies wird auch als Pulklesung (engl. bulk reading) bezeichnet.
Speziell die UHF-RFID-Technologie wurde entwickelt, um mehrere Hundert Tags pro Sekunde zu lesen. Die maximale Anzahl hängt primär von der zu übertragenden Datenmenge und der eingestellten Datenübertragungsrate/-modulation ab. Hierbei ist zu beachten, dass eine höhere Datenübertragungsrate in der Regel eine geringere Sensitivität mit sich bringt – weiter entfernte Tags werden dann schlechter gelesen.
- 1) RFID-Gate RFGS Pro
- 2) RFID-Tunnel RFMS Pro
Aufgrund des kleineren Lesefelds können bei HF RFID nur wenige Tags gleichzeitig identifiziert werden.
-
Lassen sich mit RFID Positionen erfassen?
RFID ist in erster Linie eine Identifikationstechnologie. Sobald ein RFID-Transponder in das Lesefeld eines statischen RFID-Readers eintritt, kann die Position des Objekts eindeutig erfasst werden. Die Genauigkeit der Positionserfassung ist abhängig von der Lesefeldgröße des RFID-Readers. Wenn sich der Transponder außerhalb des Lesefeldes befindet, lassen sich keine Informationen zur Position ermitteln.
-
Kann ich mit RFID navigieren?
RFID-Chips liefern keine genauen Informationen über den Ort, die Ausrichtung und Bewegungsrichtung von Objekten. RFID kann andere Navigationstechnologien (GPS, LiDAR etc.) unterstützen, z. B. beim Erreichen von bestimmten Zonen/Bereichen, sobald der RFID-Transponder in das Lesefeld eines RFID-Readers eintritt.
-
Können RFID-Reader Winkel messen?
Standard-RFID-Reader können keine Winkelinformation zwischen RFID-Reader und RFID-Transponder ermitteln.
Speziellen UHF-RFID-Readern ist es jedoch möglich, eine Winkelinformation von RFID-Reader zu RFID-Transponder zu ermitteln.
Hierfür unterscheidet man:
- Zonenerkennung: Der Reader prüft, ob sich der Transponder in einem bestimmten Winkelbereich vor dem Reader befindet bzw. ob er in diesen Bereich eintritt oder ihn verlässt. Im Grafikbeispiel erkennt der Reader das Objekt B in Zone 1
- Richtungserkennung: Der Reader ermittelt die Bewegungsrichtung des Transponders. Im Grafikbeispiel erkennt der Reader, dass sich der Transponder von links nach rechts bewegt.
Typische RFID-Anwendungen
-
Industrielle Fahrzeuge
-
Flughafen
-
Verkehr
-
Gebäudemanagement
-
Automobil und Zulieferer
-
Reifen
-
Elektronik
-
Batterie
-
Handhabungs- und Montagetechnik
-
Nahrungsmittel und Getränke
-
Holz
-
Bergbau
-
Abfall und Recycling