Robot Operating System (ROS) mit SICK und KEBA: Vielfalt und Vereinfachung

06.08.2019

Wenn alle dieselbe Sprache sprechen, wird vieles einfacher. Kommunikation ist aber nicht nur für Menschen untereinander wichtig, sondern auch zwischen Mensch und Maschine, zwischen Roboter und Maschinensteuerung, zwischen Applikation und Cloud. Für die Robotik ist die Open Source Robotersteuerungssoftware ROS genau für solche Herausforderungen eine Universalsprache. Mit ihr lassen sich Anwendungen programmieren, Roboter steuern und die Sprache selbst wird von Experten weltweit geteilt und weiterentwickelt. Zwei Partner, die sich der Sprache ROS bedienen und somit auch untereinander noch enger zusammenrücken, sind der Linzer Spezialist für Robotersteuerungen KEBA und SICK.

 

Eine einzige Sprache für die Welt der Robotik

ROS steht für Robotic Operating System und verfügt als Open Source Framework über eine gewachsene Feature-Vielfalt. Es eignet sich sowohl für industrielle als auch für nicht-industrielle Roboterapplikationen und die ROS-Community mit weltweit tausenden Entwicklern bietet permanent neue Lösungen. Alexander Barth von der österreichischen KEBA bringt ROS auf eine einfache Formel: „Es ist ein Geben und Nehmen.“
Die Einsatzfelder der Robotik sind heute vielfältiger denn je. Neben den schon länger eingeführten kompletten Fertigungsstraßen fest installierter Roboter beispielsweise in der Automobilindustrie gibt es mittlerweile eine Vielzahl an kleinen und flexiblen Systemen. Leichte und mobile kollaborative Roboter, so genannte Cobots, stehen für diese Entwicklung. Für die rasche Erschließung dieser neuen Märkte ist eine offene Robotikplattform die perfekte Basis. Sowohl SICK mit ROS-Notes als auch KEBA setzen deshalb auf die Innovationskraft der Community. Das Unternehmen KEBA bietet mit seinem Steuerungssystem KeMotion FlexCore und dem darin integrierten ROS-Framework eine Plattform, um effizient Lösungen für beliebige Robotik-Applikationen zu realisieren. „Da macht Community nicht nur bei der Zusammenarbeit Sinn, sondern auch noch richtig Spaß!“, beschreibt Alexander Barth den unschlagbaren Spannungsbogen der Community. 

Die Zukunft der Robotik spricht mit einer Stimme

ROS gilt unter den Experten vor allen Dingen für kleinere und mittelständische Unternehmen als exzellente Lösung für die Robotik – mit ihr gelingt die Integration von Sensorik viel einfacher. Alexander Barth sagt dazu: „Wir arbeiten seit Jahrzehnten mit der ganzen Bandbreite von SICK-Produkten für die Robotik, zum Beispiel Kameras oder Laserscanner. Früher war es eine Riesenarbeit einen Sensor einzubinden. Jetzt stellt die Community alles, was zur Integration der Sensorik gebraucht wird, zur Verfügung.“ Thomas Stähler, als Senior Vice President bei SICK für die Fabrikautomation zuständig, pflichtet ihm bei: „ROS ist das ideale Tool für Newcomer in der Robotik und für uns ideal, einen Zugang zur jungen Generation, sei es in der Ausbildung oder an den Universitäten, zu bekommen.“
 

 

Neue Felder der Robotik – ROS auch groß in der Agrarindustrie

Zugang zu neuen Generationen ist das eine. Aber ROS bereitet auch den Weg zu ganz neuen Anwendungen. Die neue Flexibilität der Cobots durchdringt mehr und mehr Bereiche, in der der Einsatz von Robotik in diesem Maß noch nicht vorstellbar war. „Gerade Prozesse, die nicht in Echtzeit laufen müssen und in denen Sensoren und Kameras eine große Rolle spielen“ sieht Barth zukünftig stark von ROS geprägt. Dazu gehören Anwendungen in der Agrarindustrie bei Aussaat, Unkrautbeseitigung oder Ernte genauso wie zusätzliche Schichten in Produktionen, die eben nicht mehr von Menschen bewerkstelligt werden müssen, sondern allenfalls manueller Nacharbeiten bedürfen. Die neuen mobilen Cobots, besonders die auf fahrerlosen Transportsystemen montierten, erobern sich rund um die Uhr in allen Bereichen der Industrieautomation neue Betätigungsfelder.

Gemeinsame Aussichten

Aufbruchstimmung allerorten. Diese ist auch zu spüren, wenn Alexander Barth noch einmal betont: „Man kann jetzt wieder selber Roboter bauen, entgegen der Einschätzung von vor 10 Jahren.“ Denn das, was vor eben diesen 10 Jahren noch extrem teuer war, lässt sich heute dank der Community wesentlich kostengünstiger auf den Weg bringen. So geht in diesen Bereichen der Trend weg vom herstellerspezifischen System hin zum offenen Ansatz. Und Josef Zimmermann, bei SICK Technical Industry Manager Robotic, ergänzt: „Mit standardisierten Software-Schnittstellen zu arbeiten macht Sinn - und zwar in einer Riesenbandbreite, vom AGC bis hin zum sechsachsigen Roboter“. 

 

 

 
Josef Zimmermann
Josef Zimmermann

Josef Zimmermann 

Technical Industry Manager Robotics

Seit 2010 kümmert sich Josef Zimmermann als Technical Industry Manager intensiv um das Thema Robotik. Als Applikationsingenieur im Bereich Lasermesstechnik und Netzwerktechnologien stieg er 2000 bei SICK ein. Berührungspunkte zu seinem heutigen Aufgabenfeld ergaben sich schon früh über die Navigation autonomer Fahrzeuge sowie Projekte in der Industrie- und Servicerobotik.

 

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