Ware vor Distribution sicher lagern

29.05.2015

Ein Unternehmen, das Luftfracht in die USA versendet, muss als sicherer Versender gemäß Luftfahrt-Sicherheitsgesetz die Ware vor dem Zugriff von Unbefugten schützen. Als nicht zertifizierter Versender muss die Ware geröntgt werden, was jedoch zusätzliche Kosten und Zeitaufwand bedeutet. Auch kann ein Einbruch oder Manipulation das Unternehmen immens schädigen. Die Lieferfähigkeit wäre dann eingeschränkt, was die Beziehung zum Kunden verschlechtern würde. In einem südbadischen Distributionszentrum wird hierfür ein System zur Zaun- und Fassadenabsicherung von Siemens eingesetzt, das mit Sensorik von SICK arbeitet. Logistikzentrum Das Projekt umfasst die Überwachung des Zauns rund um das Distributionszentrum und die Kontrolle der Fassade. Da das Gelände eine Zaunlänge von über einem Kilometer einfasst, werden gleich mehrere 2D-Laserscanner eingesetzt.  

 

Kein Eindringen möglich

SystemDie 2D-Laserscanner LMS überwachen den Zaun auf Übersteigen, Untergraben und Durchdringen. Des Weiteren triggern sie die Kameras. Die LMS geben ein Signal an das Videomanagementsystem weiter, das die High Speed Domekameras (Pan Tilt Zoom-/Schwenk-Neige-Zoom-Kameras) mit den besten Positionen an den Ort des Eindringens und der Detektion steuert. Das Wachpersonal sieht das auf einem Alarmbildschirm dabei ausgelöste Alarmbild. Die Laserscanner erfassen mit ihrem großen Sichtbereich alle Eindringlinge zuverlässig. Daher sind die Laserscanner ein wichtiges Mittel zur Steuerung der Kameras.

 

Zweite Sicherheitsmaßnahme: Fassadenüberwachung

MonitorAls zweite Sicherheitsmaßnahme setzten Siemens und die Betreiber des Distributionszentrums auf die Fassadenüberwachung. Auch hier kommen Laserscanner LMS531 Pro zum Einsatz. Sie sichern verschiedene Bereiche des Logistikgebäudes inklusive Fenster und Türen ab. Lösen die Sensoren einen Alarm aus, geht dieser direkt über das Einbruchmeldesystem an die hilfeleistende Interventionsstelle (Notruf und Serviceleitstelle/Wachpersonal).   Fassade_LMSDie Laserscanner sind eine gute Ergänzung zu Glasbruchsensoren. Sie detektieren den Täter, bevor er Fenster und Türen beschädigen kann. Durch die frühe Detektion wird die Interventionszeit des Wachpersonals bzw. der hilfeleistenden Interventionsstelle verlängert und kann die unbefugten Eindringlinge schneller ergreifen. Die Laserscanner erkennen auch Vandalismus durch Graffitisprayer. Weiterhin besteht auch ein Schutz gegen unbemerktes Eindringen bei geöffneten Fenstern und Türen / Toren. Auch hier sind die wichtigsten Anforderungen wieder geringe Falschalarmraten. Alle Zugangswege lassen sich am Tag ausblenden. So können Mitarbeiter des Distributionszentrums ungestört ein- und ausgehen. Nachts schalten die Sensoren auf Komplettüberwachung um. Mit einer Verknüpfung der überwachenden Laserscanner zum vorhandenen Zutrittskontrollsystem lassen sich ebenso virtuelle Türen / Tore bilden, die dem Logistikprozess ungehindert einen großen Schutz bieten. Die Laserscanner schützen zusammen mit dem Einbruchmeldesystem die Waren wie auch die erforderlichen Logistikprozesse äußerst zuverlässig, ohne diesen im Ablauf zu beeinträchtigen.

 

Die wichtigsten Anforderungen

LMSHinsichtlich der Verfügbarkeit wie auch der der Falschalarmrate werden hohe Anforderungen an die Sensoren gestellt. Die Kunden fordern so geringe Falschalarmraten wie möglich. Hohe Priorität hat die Reduktion von Falschalarmen und Erhöhung der Alarmmeldungsqualität. Eine zu hohe Anzahl der Falschalarme mindern die Akzeptanz des Sicherungssystems und belastet das Wachpersonal in unnötigem Maße. Die LMS müssen zuverlässig auch bei schlechter Witterung arbeiten. Umgebungsbeleuchtung darf die Sensoren nicht beeinträchtigen. Die Ausblendung fester Hindernisse, wie Wandaufbauten, muss möglich sein. Auch die Speicherung beliebiger Umgebungskonturen als Referenz ist eine Anforderung. Das alles können die Laserscanner problemlos erfüllen.

 

Walter_HagerWalter Hager, verantwortlich für integrierte Sicherheitslösungen bei Siemens: „Für unsere kundenspezifischen Anforderungen in der Sicherheitstechnik setzen wir auf qualitativ hochwertige Komponenten, die wir in unsere Schutzkonzepte einbinden. Mit der Integration der LMS in unser Video-managementsystem und das Einbruch-meldesystem konnten wir die sehr hohen Kundenanforderungen zur Absicherung der Logistikgebäude bzw. des Betriebsgeländes exakt erfüllen. Wie ich finde, eine gute Wahl, auch für unsere zukünftigen Projekte.

 

Für das Distributionszentrum sind die gesamten Themen der Gebäude- / Geländesicherheit integriert.

  • Einbruchmeldesystem
  • Zutrittskontrollsystem / Zeiterfassungssystem
  • Videoüberwachung

Die hohe Integrationstiefe der drei genannten Sicherheitssysteme miteinander bzw. dieses in Verbindung mit den Laserscannern verlangen ein tiefes Verständnis der spezifischen Kundenabläufe wie auch Kenntnis der Sensorfunktions- und deren Einsatzmöglichkeit. Gemeinsam mit SICK sind die erforderlichen Parameter für die Integration festgelegt, wie auch gemeinsam in das Gesamtsystem implementiert und in Betrieb genommen worden.