IO-Link unterstützt Verbesserung und Validierung von Prozessen

20.04.2020
Im Sinne der Europäischen Medizinprodukte-Verordnung MDR

Die Europäische Medizinprodukte-Verordnung (MDR, Medical Device Regulation) stellt hohe Anforderungen an die Qualität, Verifizierung, Reproduzierbarkeit und Dokumentation von Prozessen zur Herstellung von Medizinprodukten. IO-Link-Sensoren von SICK unterstützen die Schweizer KKS Ultraschall AG dabei, die geforderte, hohe Prozesssicherheit ihrer Anlagen zur Reinigung und Oberflächenbehandlung von chirurgischen Instrumenten oder medizinischen Implantaten sicherzustellen.

Zum Einsatz kommen unter anderem Prozesssensoren zur Messung von Füllstand, Grenzwert, Druck und Durchfluss in den Wannen und Rohrleitungen der Reinigungsanlage, Positionssensoren zur Objektdetektion und Lageprüfung an den verschiedenen Stellen der Transportanlage. „Die Umstellung auf IO-Link-Sensoren hat zwar einen gewissen, wenn auch vertretbaren, Initialaufwand nach sich gezogen, bietet uns jetzt aber vielfältige Vorteile bei der Qualifizierung und Inbetriebnahme der Anlage, der Diagnose der Sensoren und der Prozesse sowie der Planung von Wartungsarbeiten“, erklärt Beni Winet, Leiter Automation der KKS Ultraschall AG. Die Entscheidung für IO-Link-Sensoren wie den Füllstandssensor LFP Cubic, den Durchflussmessgerät DOSIC, den Druckschalter PBS Plus und den induktiven Näherungssensor IQ40 unterstreicht zugleich den hohen Stellenwert, den Prozess- und Produktverbesserungen sowie die Entwicklung und Umsetzung innovativer Technologien für das Unternehmen bedeuten.

PBS Plus Drucksensor
PBS Plus Drucksensor

KKS Ultraschall: Pioniere der hochfrequenten Produktreinigung und Oberflächenveredelung

Die KKS Ultraschall AG in Steinen ist seit der Gründung im Jahr 1982 in der Ultraschalltechnologie tätig. „Was zunächst mit der Entwicklung und Herstellung von Ultraschall-Generatoren und -Schwingsystemen begann, hat sich schnell zum Bau schlüsselfertiger Anlagen zur Ultraschallreinigung und Oberflächenveredelung weiterentwickelt“, blickt Jürg Luginbühl, Director of Marketing & Sales bei KKS Ultraschall, zurück. „Aus einer Hand bieten wir heute mit unseren etwa 100 Mitarbeitern und den internationalen Vertretungen sowohl Anlagenbau als auch Verfahrensentwicklung für die ultraschallgestützte Reinigung, für die chemische und die elektrochemische Oberflächenbehandlung sowie für das Trocken- und Nassstrahlen an. Hinzu kommen Tischgeräte, kompakte Einkammeranlagen und kundenspezifische Systemlösungen.“ Über den Anlagenbau hinaus hat sich das Unternehmen mit seinem Oberflächenzentrum – dem Medical Surface Center – auch als Dienstleister für die Oberflächenveredelung etabliert. „Themen wie die Qualifizierung von Anlagen oder die Validierung von Prozessen nehmen wir seit jeher sehr ernst“, hebt Beni Winet in diesem Zusammenhang hervor. „Da sind wir sowohl als Anlagenbauer als auch als Dienstleister in der Verantwortung, hinsichtlich der Anforderungen der gesamten Value Chain bei der Herstellung von Medizinprodukten auf dem Laufenden zu sein.“ Dementsprechend investiert das Unternehmen kontinuierlich in Forschung und Entwicklung, um Produkte anbieten und Prozesse umsetzen zu können, die dem neuesten Stand der Technik entsprechen. Der Schritt zu vermehrten Integration von IO-Link-Sensoren ist da nur konsequent und logisch.

KKS-MSC-A-Anlage-DPR-mit-IQ40
KKS-MSC-A-Anlage-DPR-mit-IQ40

SICK-Sensorik mit IO-Link: die Vorteile überzeugen

Seit weit mehr als einem Jahrzehnt zählt SICK zu den Pionieren und Wegbereitern von IO-Link – und war der wohl erste Hersteller, der die innovative Punkt-zu-Punkt-Kommunikationstechnologie auch in industrielle Anwendungen einführen konnte. Entsprechend hoch ist das Knowhow, das IO-Link-Sensoren von SICK an Bord haben – und auf die Maschinenbauer wie KKS Ultraschall zugreifen können. Parameterdownload aus der Steuerung direkt in den Sensor, Rückmeldung von Sensor- und Umfeldinformationen sowie von Prozessdaten, kontinuierliche oder zyklische Abfrage von Status- und Diagnoseinformationen zur Verwendung in Edge-Computing-, MES- oder Cloud-Anwendungen bis hin zur Entwicklung innovativer Service- und Geschäftsmodelle – IO-Link hat sich in vielerlei Hinsicht als „enabling technology“ etabliert. Auch für KKS Ultraschall bietet IO-Link zahlreiche Vorteile. So kann der Anschluss der Sensoren an den Siemens IO-Link-Master mit ungeschirmten Standardkabeln erfolgen – vermeidet also zusätzlichen Verdrahtungsaufwand. „Aufgrund der korrosionsfördernden Umgebungsbedingungen durch die verschiedenen Tauchbäder ist es zudem entscheidend, dass der Anschluss der SICK-Sensoren mit IP67-geschützter M12-Steckertechnik erfolgen kann“, sagt Beni Winet. „Zudem lassen sich alle IO-Link-Sensoren in bedienfreundlichem Look-and-feel bedienen, was eine standardisierte Inbetriebnahme unterstützt. Schließlich ist ein schneller Plug-and-play-Sensortausch im Feld möglich. Einfach montieren und anschließen, die Sensorparameter werden automatisch über IO-Link auf das neue Gerät geladen.“ Im Betrieb sind über IO-Link vielfältige Diagnosedaten der Prozess- und Positionssensoren sowie des RFID-Systems verfügbar. „Beim Remotezugriff werden direkt die Rohdaten des Sensors abgefragt und übertragen. Dadurch können sie direkt in IT-Applikationen übernommen und dort zielgerichtet verarbeitet werden“, führt Beni Winet aus. „Dies optimiert zum einen die Prozesssicherheit und unterstützt zugleich Qualifizierungs- und Validierungsmaßnahmen, da die Sensorkonfiguration gespeichert und jederzeit nachvollzogen werden kann.“

Durchflussmessgerät DOSIC
Durchflussmessgerät DOSIC

Für KKS Ultraschall ist die Nutzung von IO-Link-Sensoren also mit vielen Vorteilen verbunden. „Zudem passt das Portfolio von SICK bestens zu unseren Bedürfnissen und Prozessanlagen“, sagt Beni Winet. „Support und technische Beratung sind ausgezeichnet und helfen uns, dass Potenzial der Technologie optimal zu nutzen.“ Daher wird das Unternehmen auch bei zukünftigen Innovationsschritten IO-Link-Sensoren von SICK einsetzen.