Verwendung und Funktion von RFID (Radio Frequency Identification)

20.02.2022

Drei Identifikationstechnologien beherrschen seit vielen Jahren den Markt: RFID, laserbasierte Barcodescanner und kamerabasierte Codeleser. Essenzielle Aufgabe dieser Technologien ist die Rückverfolgbarkeit von Produkten (Traceability) und das Steuern von Prozessen. Bei jeder Identifikationsaufgabe stellt sich die Frage nach der optimalen Technologie. Und wie so oft im Leben gibt es nicht nur eine Antwort auf alle Fragen. Die bestmögliche Lösung ist immer individuell auf die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Anwendung zugeschnitten.

RFID (Radio Frequency Identification)
RFID (Radio Frequency Identification)

RFID-Interrogatoren sind kompakt und robust und für den Betrieb in der Logistik bestens geeignet.

Grundlagen der RFID Technologie

Grundsätzlich benötigt man für den Einsatz der RFID-Technologie neben den elektronischen Datenträgern (RFID-Label) nur eine weitere Einheit, den Interrogator. Dieser bildet die Lese- und Schreibeinheit für die RFID-Label (auch Tag oder Transponder genannt). Im Bruchteil einer Sekunde werden alle nötigen Informationen auf das in verschiedenen Formen und Formaten erhältliche Label geschrieben bzw. ausgelesen. Ein Großteil der RFID-basierten Identifikationslösungen wird mit passiven Transpondern realisiert. Im Gegensatz zu aktiven Transpondern, die Reichweiten von mehr als hundert Metern ermöglichen, verfügen passive Transponder über keine eigene Energiequelle und sind daher um ein Vielfaches kostengünstiger. Werden die Tagkosten einem Barcodelabel gegenübergestellt, sind hier auf alle Fälle Mehrkosten gegeben, was bedingt, dass die RFID Technologie hauptsächlich in geschlossenen Produktionsabläufen zum Einsatz kommt. Die RFID-Transpondersysteme unterteilen sich entsprechend der Frequenz der verwendeten Radiowellen in die Nahfeldtechnologien, wie etwa Low Frequency (LF) und High Frequency (HF), sowie die Fernfeldtechnologien, wie z.B. Ultra High Frequency (UHF). Umso hochfrequenter, desto mehr Reichweite ist zwischen Tag und Interrogator (Schreib-Lesegerät) gegeben.

Anwendungsmöglichkeiten von RFID

Radio Frequency Identification (RFID) ist eine Technologie, die weitgehend unempfindlich gegenüber Umweltbedingungen ist. Dadurch erlaubt RFID Einsatzmöglichkeiten, die mit optischen Identifikationslösungen nicht realisierbar wären. In der Logistik stößt die Identifikation mit Hilfe von Barcodes (1D oder 2D) häufig an ihre Grenzen. Die Umgebungsbedingungen im Arbeitsumfeld Intralogistik bieten oft keine optimalen Gegebenheiten für barcodebasierte Lösungsansätze. Nicht nur Kälte, Feuchtigkeit oder schwierige Sichtbedingungen stellen die auf Sichtkontakt angewiesenen Identifikationslösungen vor große Herausforderungen. Durch den Transport der Objekte kommt es zudem zu Gebrauchsspuren oder Verschmutzungen an den Barcodelabeln, die die Lesbarkeit ungleich schwerer oder unmöglich machen. Da RFID eine auf Funk basierende Technik ist, funktioniert sie auch in sehr kalten Umgebungen (z. B. Tiefkühllager) hervorragend. Die Erfassung mehrerer Objekte (Bulkerfassung) bzw. von Barcodes ist bei optischen Systemen, wenn überhaupt, nur mit mehreren Geräten und einem extrem hohen Aufwand realisierbar. Da für die funkbasierte Identifikation mittels RFID kein Sichtkontakt notwendig ist, gelten diese Restriktionen dort nicht. Beschlagene Frontscheiben an der Sensorik, die eine Lesbarkeit nur noch mit speziellen und teuren Gegenmaßnahmen erlauben, sind somit kein Hindernis. Schwierige Lichtverhältnisse, wie Sonnenlicht oder störende Lichtquellen in Hallen, haben keinen Einfluss auf die Leseperformance von RFID. Genauso wenig muss darauf geachtet werden, dass der Code an einer bestimmten Position und damit im Sichtfeld eines Sensors liegt. Anders als bei den optischen Identifikationslösungen spielt auch die Ausrichtung der Codes nur eine untergeordnete Rolle. Der Installationsaufwand verringert sich dadurch erheblich.

Alleinstellungsmerkmale von RFID

  • Omnidirektionale Lesung
  • Kurze Lesezyklen und Möglichkeit der Pulk-Erfassung 
  • Wiederbeschreibbarkeit der Tags und hohe Speicherkapazität
  • Kein Sichtkontakt zum RFID-Tag notwendig 
  • Große Abstände zwischen Lesestelle und Objekt
  • Unproblematischer Einsatz bei rauen Umgebungsbedingungen

Fazit

Die Vorzüge der RFID-Technik mögen auf den ersten Blick wie die reine Verbesserung der negativen Eigenschaften eines Barcodes erscheinen. Teilweise sind diese Verbesserungspotenziale aber auch mit anderen Maßnahmen wie der Verwendung von 2D-Barcodes realisierbar. Entscheidend ist jedoch, dass der Aufwand bei optischen Lösungen meist höher ist. Nicht zu vergessen sind der sich daraus ergebende Wartungsaufwand und die Verschleißproblematik. Der Fortschritt ist daher weitaus gravierender als lediglich die Verbesserung der Lesbarkeit und die Reduzierung der Störanfälligkeiten an den Lesegeräten in schwierigen Umgebungsbedingungen.

Zeit ist Geld. Dieser Satz gilt vor allem in der Logistik, denn hier zählt jede Sekunde. Es gibt nicht eine herausragende Identifikationstechnologie, aber es gibt für nahezu jede Auto-ID Anwendung die richtige Lösung.

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