Selten war ein Lückenfüller so innovativ: Das Robotik-Unternehmen Magazino entwickelte mit dem neuen SOTO einen Supply-Chain-Roboter für jene Zwischenbereiche der Produktion, die bislang nicht automatisiert waren. In Zusammenarbeit mit SICK entstand ein mobiler Roboter für die Bestückung von Produktionslinien. Der kleine Revolutionär soll im Automobilbau und in vielen weiteren Branchen Einzug halten.
SICK und SOTO: Ein neuer mobiler Roboter für die industrielle Produktion
„Magazino und SICK verbindet eine lange Geschichte“, sagt Raphael Vering, Produktmanager bei Magazino. Das neueste Kapitel dieser Story ist der mobile Roboter SOTO 2, der die industrielle Produktion komplett autonom mit Kleinladungsträgern versorgt.
Automatisierte Materialversorgung in der industriellen Produktion
Erforderten vor- und nachgelagerte Prozesse in Produktionsstraßen fast immer manuelle Vorgänge, so markierte der SOTO eine Zäsur: Er fährt ins Lager, greift sich dort Kleinladungsträger, lädt sie sich quasi huckepack auf und chauffiert die Kisten an den Montageplatz, um sie dort wieder abzuliefern – alles völlig autonom und just-in-time. „Greifen von unterschiedlichen Höhen und Regalen, der gleichzeitige Transport von bis zu 24 Behältern und die flexible Abgabe an unterschiedlichen Montageplätzen: SOTO ist aktuell wohl das einzige Produkt, das diese drei Schritte in einem Fahrzeug kombiniert“, sagt Raphael Vering.
Rundum mit Sensoriklösungen von SICK
Die Vision der „Fabrik 4.0“ realisiert sich somit weiter, und dabei war auch SICK als Spezialist für intelligente Sensorlösungen für mobile Roboter involviert. „Durch die Zusammenarbeit mit SICK konnten wir einen Roboter bauen, der die Umgebung sicher wahrnehmen und gut parallel zu einem Menschen arbeiten kann“, ergänzt Vering. Zur Lokalisierung und Navigation befinden sich drei microScan3 Sicherheits-Laserscanner unter dem Fahrzeugboden. Darüber hinaus verhindern Sicherheits-Lichtvorhänge, dass Menschen in das sich bewegende Gefährt eingreifen. Ebenfalls von SICK sind die Inkremental-Encoder DFS60 verbaut. Und von oben kontrolliert schließlich die 3D-Kamera Visionary-T Mini den Fahrweg, um die Navigation zu unterstützen und Hindernisse zu erkennen, die nicht auf Höhe der Sicherheits-Laserscanner liegen.
Visionary-T Mini als Argusauge in Echtzeit
Vor allem dieser 3D-Vision-Sensor ermöglichte es Magazino, jetzt den SOTO 2 auf den Serienweg zu bringen. Mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde registriert das 3D-Snapshot-Bildaufnahmeverfahren potenzielle Hindernis-Arten auf dem Fahrweg: Knapp über Bodenhöhe müssen etwa Gabelstaplerzinken oder große Schrauben bzw. Muttern erkannt werden. Die Visionary-T Mini identifiziert auch von Wänden herausragende Gegenstände wie z. B. Feuerlöscher oder Monitore. Ebenso freischwebende Hindernisse (z. B. herausragende Stangen- oder Palettenwaren) und nicht zuletzt „negative“ Hindernisse wie abfallende Treppen oder Rampen.
Für die Visionary-T Mini sprach auch deren Praxistauglichkeit im industriellen Umfeld: stabile Anbringmöglichkeiten, eine gute Internetverbindung, hohe Auflösung und reibungslose Verarbeitung der Daten sowie große Reichweite. Hinzu kam die produktive Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Fachleuten: So erhielt Magazino schon frühzeitig einen Prototypen der 3D-Vision-Kamera, um die komplexen Entwicklungsschritte in enger Abstimmung mit den SICK Experten zu lösen.
Wegweisend für die optimale Produktionslogistik
Damit stellt der SOTO 2 ein bisher fehlendes Puzzleteil in der smarten Produktionslogistik dar. Er automatisiert die Produktion weiter, entlastet Mitarbeitende und verhilft zu effizienteren Prozessen. Der mobile Roboter soll bei Fahrzeugherstellern und Zulieferunternehmen eingesetzt werden, später auch in der Produktion von Haushalts- und Elektronikgeräten. „Wir werden weiterhin auf SICK und deren Sensorlösungen für die mobile Robotik setzen“, versichert Vering. Die gemeinsame Erfolgsgeschichte geht weiter.
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